Dienstag, 24. Januar 2017

Makiia Lücker: Fieber (Carlsen Königs Kinder 2015)


Wie auch andere Bücher aus diesem Format ist "Fieber" wieder ein gelungenes Angebot zum unbegrenzten suchtartigen lesen. Der Leser wird rund hundert Jahre zurück versetzt nach Amerika. Portland ist der Ort der Handlung. Der 1. Weltkrieg tobt in den letzten Wehen, und wer nicht damit zu tun hat, versucht sich vor der spanischen Grippe zu verstecken. In dieser Zeit  entwickelt die gut bürgerlich und korrekt erzogene 17-jährige Cleo eine sich für sie selbst ungeahnte Energie, um den Schwierigkeiten entgegen zu treten. Sie erlebt Schreckliches, Furcht, Leid, aber geht ihren Weg unbeirrt weiter. Eine Geschichte, die beeindruckt und Mut macht.

Die Faszination, die von diesem Buch ausgeht lässt sich nicht unmaßgeblich auf die präzise sprachliche Gestaltung zurück führen. Es findet sich hier eine gute Verbindung von Dialog und Schilderung, von beschreibenden und eher handlungsorientierten Passagen. Die Charaktere liegen nicht sofort auf der Hand, man braucht etwas Zeit sie zu entdecken. Die leidvollen Erfahrungen werden  respektvoll und vorsichtig dem Leser  nahe gebracht. Das macht die Lektüre spannend. Die Nebenhandlungen stehen alle in Verbindung mit dem eigentlichen Geschehen, nichts bleibt "umsonst" geschrieben.

Mich hat das Buch gefesselt und ich kann es nur weiter empfehlen. Wegen der doch drastisch beschrieben Krankenhaus-Szenen eher ab 14 Jahre. (UP13)