Dienstag, 29. Mai 2012

Michelle Harrison: Zwischen den Nebeln (Loewe 2012)

Text-Inhalt

Das Buch handelt von einem klugen Mädchen, Rowan Fox (genannt Red),das ihren entführten Bruder James zurück haben will. Nur leider gibt es einen Haken, denn James wurde nicht von Menschen, sondern von Elfen entführt...

Einschätzung

Dieses Buch ist spannend und abenteuerlich zugleich, denn Rowan gerät in so  manche Gefahren. Ich würde das Buch an Kinder/Jugendliche empfehlen, die viel Fantasie haben.  (JP5)

David Fermer: HIPHOP & Heartbeat (Thienemann 2012)

Das besondere an diesem Buch ist, dass die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt wird. Noch dazu ist die eine Perspektive auf Englisch.  Also ist jede zweite Geschichte auf Englisch und in einer anderen Perspektive geschrieben.
In der einen Perspektive erzählt ein kölnischer Hip-Hop-Fan, Carl, von seinem unfreiwilligen Austausch nach England. In der zweiten Perspektive berichtet ein englisches Mädchen, was ihr in der Zeit, wo Carl in England ist, Schlimmes passiert…
Aber auch bei Carl läuft der Aufenthalt nicht glatt… Als er seinen Koffer auspacken will, stellt er vor Schrecken fest, dass er den Koffer eines Mädchens anstatt seines Koffers hat… Und das ist nur eine von noch weiteren Unannehmlichkeiten.

Mir hat es sehr Spaß dieses Buch zu lesen, weil es abwechslungsreich geschrieben ist. Immer nach einer deutschen Perspektive eine andere, englische zu lesen, war echt cool!  Aber auch wer mit Englisch sonst nicht viel am Hut hat, sollte vor dem Buch nicht zurückschrecken! Unter  jeder Seite sind einige unbekannte Vokabeln übersetzt. Ich würde das Buch an Mädchen sehr weiter empfehlen, weil es sich schnell lesen lässt und einen sehr fesselt! (KL8)

Liebe, Hip-Hop, Abenteuer

Philip Webb: Nur 6 Tage (Carlsen 2012)

Das Buch "Nur 6 Tage" vom Engländer Philip Webb ist eine
SiFi-Geschichte mit philosophischen Aspekten.

Cass und ihr kleiner Bruder Wilbur leben im London der Zukunft. In einer Zeit nach den großen Quarkkriegen. Ganz Großbritannien wurde von den Russen erobert und auch noch in großen Teilen überschwemmt. London existiert bloß noch, weil die Russen einen Damm drum rum gebaut haben und das auch nur, um einen Gegenstand zu finden, der seit ca. 100 Jahren in irgendeinem Londoner Gebäude versteckt ist. Deshalb sind die Londoner jetzt diejenigen, die diesen Gegenstand für die Russen suchen müssen. Unter anderem auch Cass, ihr Vater und Wilbur. Aber in dieser Zeit glaubt niemand mehr daran, dass es dieses Artefakt überhaupt gibt. Niemand, außer Wilbur. Doch dann tauchen Peyto und Erin auf. Sie sind aus einer anderen Welt. Aus derselben, wie das Artefakt.

Im Großen und Ganzen ist das Buch eine gute Mischung, von spannenden, traurigen, romantischen, aktionsreichen Stellen ect. Was fehlt, ist einzig eine bildhafte Sprache.
Empfehlen würde ich es ab 10 Jahren. (TH8)

Montag, 14. Mai 2012

Nina Blazon: Wolfszeit (Ravensburger 2012)

1. Also zuerst: sie kann gut schreiben, Nina Blazon. Von Anfang an will man weiterlesen, aber man darf nicht zu schnell lesen, denn sonst überliest man wichtige Hinweise und Details. Es ist auch nicht klar, was das Buch ist: ein Krimi? Ein historischer Roman? Ein Fantasyroman? Geht es um Werwölfe? Wie wird alles Unerklärliche gelöst? Nebenbei erfährt man viel über die Auvergne und das vorrevolutionäre Frankreich des 18. Jhds, über den großen Unterschied zwischen dem Leben in der Metropole Paris mit all seinen politischen Intrigen und dem festgefahrenen gesellschaftlichen Leben und auf der anderen Seite dem rauen Leben auf dem Lande, auf den Dörfern, wo es für die Bewohner ums nackte Überleben geht und der absoluten Abhängigkeit von den Adeligen – wo aber Herzenswärme und Solidarität wichtige Werte sind. Man lernt ein wenig okzitanisch und viel über Aberglauben und Mythen.Und natürlich erfährt man auch vieles über das Verhalten von Wölfen und Hunden.

In all diesem Durcheinander versucht der junge Zeichner und angehende Wissenschaftler Thomas Auvray aus Paris, ein böses Rätsel zu lösen Dabei begibt er sich in alle nur möglichen Gefahren, wird verfolgt, gefangen, eingekerkert, flieht, lernt schießen, tut alles, was man nicht tun sollte, gewinnt aber auch Freunde und verliebt sich am Rande.

Wie gesagt: eine spannende Mischung. Unbedingt lesen. Ab 12 Jahre, vielleicht aber nicht für zimperliche Leser geeignet :-) (UP13)

2. "Wolfszeit" von Nina Blazon ist ein historischer Roman im Frankreich des 17. Jahrhunderts zu den Themen Liebe, Tod und die Grenzen der Gesellschaft

Der junge Student Thomas wird zu Ludwig XV ins Schloss Versailles gerufen, da er und sein Lehrmeister de Buffon Naturforscher sind und eine Bestie in der Auvergne ihr Unwesen treibt. Der König glaubt, dass es sich hier bei um einen Wolf handelt, deshalb trägt Thomas am Hof alle Argumente vor, die für einen Wolf sprechen. So sorgte er dafür, dass er in die Auvergne gehen konnte. Dort verliebte er sich in die Schwester des Grafen d'Apcher, die die Leute für verrückt halten. Doch auch in der Ahnenreihe der d'Apchers ist nicht alles stimmig. Und dann ist da noch die Bestie, die vielleicht doch kein Wolf ist?

Meiner Meinung nach ist "Wolfzeit" eine typische Romeo und Julia Geschichte, zwei Liebende, deren Liebe keine Chance hat. Bloß hier ist auch noch der geschichtliche Hintergrund, denn die Bestie gab es wirklich.

Empfehlen würde ich das Buch ab 11. (TH8)

3. In dem Buch „Wolfszeit“ von Nina Blazon geht es um eine französische Provinz, in der eine Bestie ihr Unwesen treibt. Die leute trauen sich nachts nicht mehr aus dem Haus, werden doch immer wieder tote Frauen und Kinder aufgefunden, und die Spuren die man von der Bestie findet, scheinen übernatürlich groß zu sein. Der Fall dringt sogar bis nach Versailles vor, dort wird der junge Thomas beauftragt, der Sache auf die Spur zu gehen und den Fall aufzuklären. Er reist also in die Provinz, wo alles anders ist als bei ihm am Königshof, und beginnt mit seiner Suche. Dabei stößt er jedoch auf allerlei Ungereimtheiten: Wer ist dieser komische Adrien Bartand,  und warum wird Belle, das Mädchen, in das Thomas sich verliebt hat, festgehalten wie eine Gefangene?

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, und doch war es fast schon zu spannend für mich, weil die Beschreibungen sehr genau und gruselig waren. Das Buch ist aber sehr gut und ausführlich geschrieben, auch der Schauplatz der Geschichte ist gut gewählt. Für alle die das Buch „red riding hood“ gelesen oder den Film gesehen haben, ist dieses Buch empfehlenswert. (JB11)





Sonntag, 13. Mai 2012

Ulrike Rylance: Todesblüten (dtv pocket crime 2011)

Urlaub auf einem Hausboot im Spreewald ohne Eltern. Clara hat sich total auf zwei tolle Wochen mit ihrer besten Freundin Melanie gefreut. Das auch Melanies Freund Alex und dessen Kumpel David mitkommen würden, schmälerte die Vorfreude zwar, aber nur minimal. Doch kaum haben sie das Hausboot bezogen und lassen die Beine ins Wasser baumeln, schwimmt die Leiche eines Mädchens vorbei. Clara hält es für keine gute Idee zu bleiben und tatsächlich wäre es besser gewesen zu fahren, aber die andern überreden sie zu bleiben. Nachdem sich Clara dann auch noch den Fuß verletzt und alle Unternehmungen ohne sie stattfinden müssen, scheint der Urlaub für sie gelaufen. Alleine auf dem Hausboot ist es ihr doch nicht ganz geheuer. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und plötzlich ist Melanie verschwunden! Natürlich macht sich Clara trotz Verletzung auf die Suche nach ihr – und begibt sich selbst in tödliche Gefahr…

Nette Geschichte, netter Schreibstil, netter Versuch. Alles in allem wirkte Todesblüten auf mich eher enttäuschend. Die ersten 100 Seiten passiert mehr oder weniger gar nichts und auch danach kommt es nicht wirklich dazu, dass sich Spannung aufbaut. Erst zum Ende hin wird es doch noch spannender.
Insgesamt ist das Buch zwar gut geschrieben aber der Inhalt hat mich nicht ganz überzeugt. (LSN7)

Antonia Rothe-Liermann: Miss Emergency (Thienemann – planet girl 2012)

1)Inhalt: Lena kommt nach Berlin. Sie will ihre Laufbahn als Ärztin starten. Mit ihren neuen Mitbewohnerinnen geht's los. Sie lernt Manuel, einen Patienten, kennen und ist ein bisschen verliebt. Das findet der Oberarzt Dr. Thalheim aber nicht so gut, denn er duldet so etwas nicht. Oder will er einfach nur die charmante Lena Weissenbach für sich haben??

Einschätzung
Ich finde das Buch am Anfang eher langweilig, aber es wird immer besser und irgendwann möchte man gar nicht mehr aufhören zu lesen. Es gibt keine Altersbeschränkung, ich persönlich würde es aber erst ab 12 empfehlen, da man manche Stellen sonst noch nicht versteht. Ich kann das Buch an alle weiterempfehlen, die die Serie Doctors Diary mögen und grundsätzlich Arztgeschichten.(JK6)


2) Text-Inhalt: Endlich ist das anstrengende Studium beendet und für Lena geht es ins Praxisjahr. Ein Klacks, denkt sie sich, doch im Endeffekt ist es genauso anstrengend. Ständig überraschende Chefarztvisiten, wo das erlertnt abgefragt wird, dazu zickige Krankenschwestern, nervige Patienten und vielleicht ein eifersüchtiger Oberartzt? Lena weiß manchmal nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Zum Glück hat sie ja noch ihre Mitbewohnerinnen, zum reden, lernen und natürlich feiern.

Einschätzung: Eigentlich ein witziges, leicht unreelles Buch über das Ärzteleben. Wer Arztserien mag, kann dieses Buch lesen, auch wenn der Stoff doch schon ein bisschen abgenutzt ist. Obwohl es an manchen Stellen sehr überspitzt ist, sind auch schöne berührende Momente dabei. Ein lustiges Buch, also, zum Lachen und Spaß haben. Ein guter Zeitvertreib. (JB11)

3)Text-Inhalt: Welt- ich komme! Lena kann es kaum erwarten, ihre Laufbahn als weltbeste Ärztin und Retterin aller Patienten zu starten. Und das auch noch in Berlin. Sie wohnt in einer dreier-WG was viel Abendteuer verspricht. Schließlich stürzt  sie Kopfüber in ein aufregendes Praxisjahr.

Einschätzung: Mir hat das Buch nicht so gut gefallen, weil es manchmal  ein bisschen langweilig wurde. Ich würde das Buch ab 13 Jahre empfehlen. (JS6) 

David Miller: Shark Island / Die Jagd nach der Mondperle (dtv 2012)

Der zweite Band dieser Reihe von David Miller ist sehr spannend aber auch sehr brutal. Er handelt von drei Kindern, die ein großes Abenteuer in der Sulu-See erleben. Sie kommen mit ihrem Boot in Seenot und werden von dem Entführer ihrer Eltern gerettet …
Ein Angriff eines Tigerhais ist hierbei noch eine der harmlosesten Sachen, die sie durchmachen müssen. Ob sie ihre Eltern je wieder sehen werden, müsstet ihr aber schon selbst erfahren.

Meiner Meinung nach ist dieses Buch etwas für Größere, obwohl die Hauptpersonen erst zwischen 8 und 10 Jahren alt sind. (LTF7)

Michael Borlik: Scary City 3 – Der Bezwinger der Dämonen (Thienemann 2012)

In dieser Reihe erzählt Borlik eine Geschichte mit Tod, Magie und Kampf die auch ältere zu fesseln vermag. (Band 1-3)

Mats ist der Bezwinger der Dämonen. Er und Lucy sollen den Anführer der Nightscreamer, Vlad, besiegen. Und das in einem Zweikampf! Zwar gibt ihm Mr. Myrddin, der eigentlich Merlin der Zauberer ist, Unterricht, aber ob das trotzdem hilft?

Nach Band 1 (Der Buch der Schattenflüche) und Band 2 (Der Wächter des goldenen Schlüssels) ist dies der dritte Band. Ein spannender Kinder-Fantasyroman mit Stücken aus der nordischen und der griechischen Mythologie, der ohne die vorhandene Magie nicht zu erdenken gewesen wäre. (LTF7)

Walter Moers: Das Labyrinth der Träumenden Bücher (Knaus 2011)

Hildegunst von Mythenmetz ist wieder da! Hildegunst ist ein Lindwurm vom zamonischen Kontinent. Übersetzt wie immer von Walter Moers. Laut der Buchbeschreibung auf der Rückseite des Buches, habe ich erfahren, dass Hildegunst durch einen mysteriösen Brief zurück in die nach zweihundert Jahren wiederaufgebaute Stadt Buchhaim einkehrt, wo ihn einige seltsame und böse Überraschungen erwarten.

Ich konnte das Buch leider nicht zu Ende lesen, weil der Autor – Entschuldigung - der Übersetzer mir freundlicherweise davon abgeraten hat, weiter zu lesen. Denn – ach was – lest selbst und rettet euer Leben oder stürzt euch todesmutig in die Gefahr! (LTF7)

Wolfgang Zickler: Der siebte Kristall (safeline-media, 2011)

"Der siebte Kristall" vom Dortmunder Wolfgang Zickler ist ein abenteuerlicher Fantasieroman.

Basti wird von einem seltsamen Mann auf einer alten Kutsche angesprochen. Eine der ersten Kutschen, die er jemals sah, obwohl er auf dem Land, auf einem Bauernhof aufgewachsne ist. Der Mann schenkt ihm ein Amulett, doch bei der Berührung passiert etwas Unbegreifliches, vor Bastis innerem Auge fliegen unendlich viele Bilder vorbei.
Basti erzählt diese Geschichte seinen Freunden Pepe und Floh. Diese glauben ihm, besonders nachdem Pepe einen Traum hatte, der dann auch in Erfüllung ging.

Meine Meinung zu diesem Buch ist zweigeteilt. Auf der einen Seite hat es natürlich eine atemberaubende Story, mit unglaublichen Ideen, wunderschönen Bilder und sogar die Schrift scheint nicht schwarz zu sein. Auf der anderen Seite geht das Buch oft zu weit ins Detail, so das es langweilig wirkt und man keine Lust hat weiter zu lesen. Außerdem ist das Buch ungeeignet, neue Leser zu werben, da es sehr dick ist. Und was die Mythologie angeht . . .
Zu empfehlen ist es ab zwölf. (TH8)

Ivo Pala: Die Hüterin Midgards (Sauerländer, 2012)

"Die Hüterin Midgards" vom deutschen Autor Ivo Pala ist der erste Teil der Elbental-Saga, welche auf der Siegfried-saga beruht.

Svenja, ein Waisenmädchen, das auf den Straßen Dresdens lebt, trifft kurz vor ihrem 17. Geburtstag auf einen Wolf so groß wie ein Pony. Und tut das, was jeder in dieser Situation tun würde. Sie rennt weg und damit direkt in die Arme mittelalterlich gekleideter Gestalten. Es schlägt Mitternacht, Svenja hat Geburtstag und sieht plötzlich alles in Zeitlupe. Sie kann einen Pfeil, der auf den Wolf geschossen wird, mit einem Kieselstein aufhalten und später auch verschwinden. Doch die merkwürdigen Leute finden sie wieder, sie muss sich entscheiden . . .

Das Buch ist super. Es ist sehr, sehr schön geschrieben und hat eine unglaubliche Story. Allerdings nicht für jeden zu empfehlen, denn man braucht ein gewisses Grundwissen in germanischer Mythologie. Setzt man dies allerdings voraus, ist es ab 10 zu empfehlen. (TH8)

Rolf Lappert: Pampa Blues (Hanser 2012)

Dies ist ein sehr vorsichtiges, langsames Buch. Ort des Geschehens ist ein Mini-Dorf in Mecklenburg-Vorpommern. Fast alle Bewohner des Dorfes sind weg, aus verschiedenen Gründen – nur ein paar alte schrullige Männer, eine jüngere Frau und ein Junge von 16 Jahren sind übriggeblieben – Ben. Er ist die Hauptperson, der in einer Ich-Erzählung sachlich über den unspektakulären Alltag dieser merkwürdigen Überlebensgemeinschaft berichtet. Trotzdem passiert etwas, das spannend ist, hier aber nicht verraten wird.

Das Buch ist wunderbar geschrieben, einfach und ohne irgendeine Stelle, über die der Leser im Innern stolpern könnte. Bemerkenswert ist die Schilderung der Beziehung Bens zu seinem immer mehr in eine alzheimerartige Krankheit abdriftenden Großvater – glaubwürdig und absolut gut nachvollziehbar werden die umsorgende Zuneigung und gleichzeitiges Genervtsein des außergewöhnlich kreativen jungen Mannes nebeneinandergestellt. Trotz der deprimierend anmutenden Ausgangslage ist dies Buch ein mutmachender Beitrag zum Erwachsenwerden. (UP13)

Sangu Mandanna: Lost Girl – Im Schatten der Anderen (Ravensburger 2012)

1. "Lost Girl, im Schatten der Anderen" von der englischen Autorin Sangu Mandanna, ist ein Roman über Liebe, Tod, Wut und Ethik.

Ein Mädchen muss alles nachahmen, was ein anderes Mädchen am anderen Ende der Welt tut. Um es im Falle eines Unfalls zu ersetzen. Sie hat noch nicht mal einen eigenen Namen. Nach außen hin so tun, als wäre sie Amarra. Nur ihre Gedanken gehören ihr selbst, aber die darf sie nicht aussprechen.
Doch dann muss sie wirklich zu ihren Nenneltern nach Bangalore, um die echte Amarra zu ersetzen. Wird sie Amarras Freunde täuschen können? Sie muss, denn in Indien sind Echos eigentlich verboten. Und wenn ihre Nenneltern sie nicht behalten wollen, wird sie von den Meistern, die sie erschaffen haben, umgebracht.

Das Buch gefällt mir sehr gut, denn man kann sich perfekt in die Personen einfühlen. Sie sind realistisch und sehr unterschiedlich.
Empfehlen würde ich das Buch jedem ab 10. (TH8)


2. Ein bisschen Doppeltes Lottchen, ein bisschen Frankenstein, ein bisschen Krabat, ein bisschen Schul-Soap in Bollywood, ein bisschen unheimlich, weil es um Klone geht. Alles zusammen eine spannende Mischung.

Ein junges Mädchen, Eva, 16 Jahre, wird von ihren Vormunden Erik und Mina Mai großgezogen. Einen Freund hat sie auch – Sean. Dann sind da noch vier weitere Erwachsene, die sich um sie kümmern. Erzogen wird sie allein zu Hause, weil das sicherer ist. Aber ihr gefällt das abgeschottete Leben nicht und sie versucht immer wieder, ein eigenes unabhängiges Leben zu führen. Das soll sie aber nicht, denn sie ist „nur“ ein Echo – ein Klon eines anderen Mädchens, das nicht wie sie in England, sondern in einer Familie in einer großen indischen Stadt lebt. Dies Mädchen heißt Amarra und mag sie nicht, vor allem weil sie immer Tagebuch schreiben muss, damit Eva  alles aus ihrem Leben weiß.

Wozu das Ganze? Die Eltern von Amarra haben solche Klone für ihre Kinder in Auftrag gegeben zur Sicherheit, damit, wenn mal eins ihrer Kinder sterben sollte, dann das Echo dessen Leben weiterlebt und die Eltern nicht auf ihre Kinder verzichten müssen -  doch so einfach ist das alles nicht, wie sich herausstellt. Man muss das Buch lesen, um zu verstehen, was es mit dem ich und den anderen auf sich hat. Und man darf nicht zimperlich sein als Leser – mehr soll hier nicht erraten werden.

Ich finde die Idee des Buches sehr interessant. Mindestens zwei Welten prallen hier aufeinander. Am Anfang wollte ich unbedingt sofort wissen, wie alles ausgeht und habe die erste Hälfte des Buches in einem Zug gelesen. Dann aber stockte meine Neugier, weil ich feststellte, ok, jetzt kommt wieder ein neues Abenteuer –das hatten wir doch schon so ähnlich – ich meine, dem Buch hätte in der zweiten Hälfte eine Kürzung gut getan. So habe ich am Ende sehr schnell gelesen, einiges sicher auch überlesend dabei, weil ich nur noch wissen wollte, wie es ausgeht – die verschiedenen verwirrenden Hin-und her Spiele haben mich dabei nicht mehr so interessiert. Und es blieben doch auch am Ende Fragen offen, z.B. warum denn nun eigentlich ausgerechnet in Indien die Familie die Klone bestellte – die Bekanntschaft zwischen einer indischen Frau und einem englischen Wissenschaftler schien mir da zu wenig Motiv. Dennoch: ein lesenswertes Buch einer jungen indischen Autorin. (UP13)

Dienstag, 1. Mai 2012

Bettina Obrecht: Einmal Nummer Eins (Thienemann Gabriel 2012)

1. Inhalt:
Eine Wette zwischen zwei Geschwistern. Hannah und Valerie. Wer schafft es als erste ins Fernsehen? Hannah denkt mehrmals, dass sie es nicht mehr schaffen kann, denn es sieht mehrmals so aus, als ob Valerie die Nase vorne hat. Es passiert etwas, womit keiner gerechnet hätte. Hannah kann zeigen, was in ihr steckt. Nur ein bisschen anders, als sie sich das vorgestellt hat.

Einschätzung:
Ich finde das Buch gut. Es ist an manchen Stellen lustig und an anderen weniger. Ich habe dieses Buch zum Teil meiner Schwester vorgelesen, sie fand es auch so gut, dass ich gar nicht mehr aufhören durfte zu lesen und das wollte ich auch nicht, denn dieses Buch verleitet dazu immer weiter zu lesen. Ich kann es nur weiterempfehlen und wünsche allen Lesern viel Spaß. JK6

2. "Einmal Nummer Eins" von Bettina Obrecht ist ein Kinderbuch zum Thema Castingshows. Ab wann sollten Kinder bei so etwas teilnehmen?
Immer ist Valerie besser als Hannah. Kein Wunder, sie ist ja auch fast vier Jahre älter. Als sie zusammen eine Castingshow anschauen, beginnt der Stress. Valerie sagt, als sie ein nicht so hübsches Mädchen im Fernsehen sieht, dass sie, wenn dieses Mädchen es schafft, es auch schaffen müsste ins Fernsehen zu kommen. Dann wetten sie, wer als erstes ins Fernsehen kommt. Alles sieht so aus, als ob Valerie gewinnt. . .

Das Buch ist ganz nett, aber etwas langweilig und der Klappentext ist irreführend.
Empfehlen würde ich es von 5 bis 10. (Th9)

Schulamit Meixner: ohnegrund (Picus 2012)

Wenn Lesen bedeutet, im Kopf zu reisen, dann ist dieses Buch eine gute Möglichkeit. London. Tel Aviv. Wien. Indien. Das sind so ungefähr die Orte, an die man sich während der Lektüre möglichst gleichzeitig hinbeamen muss, denn die Geschichte ist nicht linear erzählt, sondern besteht aus einzelnen sich abwechselnden kurzen Erzählfragmenten, die sich der Leser im Laufe des Lesens selbst zusammensetzt, bis sich ihm auch das Letzte – die bis dahin rätselhaft wirkenden Wetterberichte zu Beginn jeden Kapitels  - ganz am Ende des Buches dann erschlossen hat.

Die Geschichte: Amy verlässt ihre ursprünglich aus Wien stammende und in London lebende Familie, um in Tel Aviv für sich ein neues Leben aufzubauen. Das ist überraschend und entgegen aller familiären Erwartungen. Und endet unerwartet für den Leser, spiegelt aber spürbar das Leben der gegenwärtigen jungen jüdischen Generation in Israel und derer Verbundenheit mit den Juden in aller Welt und ihrer wechselhaften Geschichte. Das Ende der Geschichte ist ernst und hoffnungsvoll, wird aber hier nicht näher beschrieben, damit der Reiz des Selbst-Lesens nicht verlorengeht.

Bereits mit den ersten Seiten wird deutlich, dies Buch behandelt ein ernstes , gegenwärtiges und interessantes Thema (deshalb ist mir auch völlig unverständlich, weshalb für das Buch auf dem Cover mit der Bezeichnung  „witzig“ geworben wird – hab ich das nicht erkannt?)
Ich habe das Buch in einem Zuge gelesen, weil es spannend ist. Als einigermaßen erfahrener Leser haben mir die Zeitsprünge in der Erzählung auch keine Probleme gemacht, ebenso hab ich mich schnell an die Eigenheiten österreichischer Ausdrucksweise gewöhnt. Ob Thema und Schreibweise für Jugendliche zu erreichen ist, kann ich nicht sagen. Sicher sollte man sich zuvor über die Geschichte des modernen Israel ein wenig informiert haben und sich in Grundzügen mit der Religion der Juden bekannt gemacht haben. In jedem Falle ein Buch, das nachdenklich macht und gleichzeitig informiert und das es lohnt zu lesen. (UP13)